Werteerziehung

Kirchliche Realschule St. Josef ausgezeichnet

Mit dem Projekt gegen rechts auf Platz 1 unter 34 Realschulen in der Oberpfalz

Für „herausragende Aktivitäten über den Unterricht hinaus“ wurde die Mädchenrealschule St. Josef der Schulstiftung der Diözese Regensburg, Schwandorf, am 15. Januar 2013 mit einer Urkunde des Kultusministeriums, unterzeichnet von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, ausgezeichnet. Ministerialbeauftragte Maria Kinzinger würdigte die bemerkenswerten außerunterrichtlichen Aktivitäten, die überregional große Beachtung fanden. Mit dem fächerübergreifenden Projekt „Realschülerinnen gegen rechts. Braune Bräute? – Nein, danke!“ erzielte die Schule den 1.Platz unter den 34 Oberpfälzer Realschulen.

   

Die Jury wertete das äußerst nachhaltige Engagement der Schülerinnen gegen rechte Tendenzen als „überaus wertvollen Beitrag zur politischen Bildung und zur Menschenrechtserziehung“. In der eindrucksvollen Feierstunde in der Aula der Schule sorgten die „Schneeköniginnen“ der Klasse 6c für einen schmissigen Auftakt, bei dem die Schülersprecherinnen Kristina Götz (10c), Verena Schwarzenberger (9c) und Carina Bruckner (10d) auch Stiftungsgeschäftsführer Johann Gröber sowie MB a. D. und Stiftungsratsmitglied Ludwig Meier begrüßen konnten. Die Begründung des Kultusministeriums für die hochrangige Auszeichnung verlas Jessica Kloiber.

       

Schulisches Engagement gegen Intoleranz

Bereits im vergangenen Schuljahr hatten sich die Schülerinnen der Klassen 9c und 9d nachhaltig mit Rechtsextremismus, Nationalsozialismus sowie Antisemitismus auseinandergesetzt. Die vielschichtigen Aktionen, u. a. selbstständige Recherchen, der Besuch des Konzentrationslagers Dachau und die Erstellung einer eindrucksvollen Installation in der Schule, mündeten in einen unvergleichlichen Projektabend mit Lesungen, an dem auch die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden, Dr. Charlotte Knobloch, teilnahm.

Ein Gegenbesuch von Schülerinnen der Israelitischen Kultusgemeinde in München sowie eine sehr beeindruckende Gedenkstunde der Stadt Schwandorf zum neonazistischen Brandanschlag auf das Habermeier-Haus 1988 in Schwandorf, in der Aula der Mädchenrealschule St. Josef von Schülerinnen einfühlsam und tiefsinnig mitgestaltet, folgten im laufenden Schuljahr. In nächster Zukunft wird die Schule auch bei der Installation von „Stolpersteinen“ durch die Stadt Schwandorf einbezogen.

 

5. Auszeichnung für außerunterrichtliche Aktivitäten

Für die Mädchenrealschule St. Josef war es bereits die 5. Auszeichnung durch das Kultusministerium in den letzten 14 Jahren. Bei der Urkundenverleihung, die mit einem Preisgeld in Höhe von 350 Euro dotiert war, sprach Ministerialbeauftragte Maria Kinzinger der Schulfamilie „allerhöchste Anerkennung“ aus und erklärte, dass Werteerziehung „nicht durch Belehrung, sondern vielmehr durch Erfahrung und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit“ erfolge. Werte könne man „nur leben und damit vorleben“, betonte sie. Dekan Hans Amann von der Pfarrei St. Jakob, Schwandorf, fand äußerst lobende Worte für die „Wertschöpfung“ der „ausgezeichneten Schule“, bei der „Solidarität und friedvolles Miteinander“ fächerübergreifend im Mittelpunkt stünden.

Mit dem Projekt gegen rechts setze die Schwandorfer Mädchenrealschule ein Zeichen und leiste einen wichtigen Beitrag gegen die Umtriebe der rechtsradikalen Szene, bestätigte Landrat Volker Liedtke. Die vielfältigen außerunterrichtlichen Aktivitäten der Schule, u. a. die langjährige Beteiligung an der Seniorenarbeit und am „Dialog der Generationen“ im Landkreis Schwandorf sowie die alljährliche Mitgestaltung des Neujahrsempfangs für ehrenamtlich tätige Senioren im Landratsamt Schwandorf, stellten immer wieder die soziale Kompetenz der Schülerinnen unter Beweis.

   

 

Zwischenmenschliche Werte unabdingbar

Bei der stilvollen Feierstunde bauten Schülerinnen der Klasse 8c – ausgehend von der Schöpfungsgeschichte – symbolisch die „Brücke über die Intoleranz“ in einer wirkungsvollen szenischen Darstellung. Beeindruckende musikalische Beiträge präsentierten Tobias Roth am Piano und Teresa Kerres (7c) am Cello, Annika Weigl (7a) an der Harfe sowie die Gesangsformation „VOICED“ und die Chorklasse 6a unter der Leitung von Musiklehrerin Janett Vetter.

   

Realschuldirektorin Marlies Hoffmann dankte dem Lehrerkollegium und den Angestellten des Hauses ganz herzlich für die tägliche Erziehungsarbeit, bei der es gelte, „gerade das Kleine im Alltag möglichst gut zu tun, (…) liebevoll unsere Schülerinnen zu begleiten, weil sie – ihr Denken, Handeln, die Werte, die ihnen vermittelt werden – unsere Zukunft sind“. Denn „einzeln sind wir Worte, gemeinsam ein Gedicht“, schloss die Schulleiterin die Feierstunde und ließ die Schneeköniginnen bunte Blüten überreichen.

   

   

 

Text: Irmgard Bink

Foto: Thomas Tezzele

Schulleiterin Marlies Hoffmann (7. v. l.) freute sich mit dem Mitarbeitervertreter Martin Vogel, Konrektor Jürgen Moritz, MB a. D. und Mitglied des Schulstiftungsrats Ludwig Meier, Stiftungsgeschäftsführer Johann Gröber, Dekan Hans Amann, Landrat Volker Liedtke, den Schülersprecherinnen Kristina Götz, Verena Schwarzenberger und Carina Bruckner, der Vorsitzenden des Freundes- und Förderkreises der Mädchenrealschule Petra Froschauer (v. l.) sowie den Schneeköniginnen Franziska Ziegler, Selina Frankerl, Svenja Heyne, Leonie Gillitzer und Lilli Müller (vorne, v. l.) über die hohe Auszeichnung durch die Ministerialbeauftragte Maria Kinzinger (5. v. l.).

 

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