02.07.2015
Mit offenen Armen
Besuch der Klasse 7c in der Moschee As-Salam im Islamischen Zentrum/Schwandorf
Es hätte Gründe genug gegeben, den Termin zu
verschieben. Die Dame, die üblicherweise die Führungen anbietet, war verhindert
und obendrein lag unser Wunschtermin, den wir praktischerweise über Herrn
Stadtrat Ferdi Eraslan äußerten, auch noch im Fastenmonat Ramadan.
Nichtsdestotrotz lautete die prompte Antwort auf unsere Anfrage: „Ja, kommt,
bitte gerne!“
So waren es Herr Imam Hakif Sekmen zusammen mit einem
jungen Mitglied der Gemeinde, die uns die Pforten des Islamischen Zentrums im
Süden Schwandorfs öffneten. Auch wenn sich dieses Zentrum von außen nur wenig
abhebt von umstehenden gewerblichen Gebäuden, ist man, kaum dass man eingetreten
ist, in einer anderen Welt – einer Welt, so anders als die von den Medien oft
gezeichnete. Wir spürten: wir waren zu Gast bei Menschen, die Gott suchen wie
wir und die unserem Staunen und Fragen mit sehr großem Wohlwollen und noch mehr
Toleranz begegneten. Der Imam hebt in unserem Beisein zum Gebetsruf an,
intoniert Suren: Wir verstanden das als Zeichen der Offenheit, ja, als eine
Ehre.
Daneben hat auch das Lachen nicht gefehlt, wenn etwa ein Imam imaginär nach dem Preisschild auf einem Gebetsteppich sucht, um auch noch die letzte der unzähligen Fragen zu beantworten. Und die Einladung, einfach mal vorbeizuschauen, am besten zum Fastenbrechen, wenn hier die Gemeinde richtig lebendig zu erleben ist, war nicht nur so dahingesagt. Wir wussten: Die Tür für uns steht offen.
Text: Birgit Weigert