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17.12.2018

Rosen gegen das Vergessen

Der rechtsextremistische Brandanschlag auf das Habermeier-Haus vor 30 Jahren, den der bekennende Neonazi Josef Saller verübte, ging als der erste rassistische Anschlag in Deutschland in die Geschichte Schwandorfs ein. Bei dem menschenverachtenden Verbrechen am 17. Dezember 1988 fanden drei Angehörige einer türkischen Familie, Osman, Fatma und Mehmet Can, sowie der deutsche Mitbürger Jürgen Hübener den Tod im Flammeninferno. Realschuldirektorin Marlies Hoffman sowie die Studienrätinnen Birgit Weigert und Irmgard Bink wohnten der würdigen Gedenkstunde in der Spitalkirche bei, bei der die Stadt der Opfer gedachte. Seit 2009 setzt die Kommune mit den alljährlichen Gedenkveranstaltungen am 17. Dezember ein Zeichen gegen Fremdenhass und Rechtsextremismus, ein Zeichen gegen das Vergessen.

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In Schwandorf gibt es „keinen Platz für Extremismus“, bekräftigte 2. Bürgermeisterin Ulrike Roidl. Sie mahnte ein friedliches Zusammenleben ohne Hass, ohne fremdenfeindliche Parolen, ohne Rassismus an und dankte der Mädchenrealschule St. Josef sowie der Schwandorfer Berufsschule für das Engagement gegen Rassismus. Bei einem ökumenischen Friedensgebet erinnerten Dekan Hans Amann und Pfarrer Arne Langbein daran, dass sich die Menschen nach Gerechtigkeit und Frieden in der Welt sehnen. Im Anschluss an die Feierstunde legten die Teilnehmer schweigend weiße Rosen und rote Nelken am Gedenkstein beim Habermeier-Haus nieder.

Irmgard Bink
Fotos: Rudolf Hirsch

 

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