05.06.2019

Besucher entdeckten und erlebten den Kirchenraum

Kirche und Schule gehören zusammen

Bei einer überaus beeindruckenden Kirchenführung der ganz besonderen Art in der Schulkirche St. Josef konnten die interessierten Besucher am 5. Juni 2019 den Kirchenraum entdecken, seine Atmosphäre spüren und erleben. Realschuldirektorin Marlies Hoffmann beleuchtete signifikante Stationen und Besonderheiten der Kirche und ihrer Geschichte auf dem Weg von der früheren Klosterkirche der Dominikanerinnen zur heutigen Schulkirche der Mädchenrealschule St. Josef der Schulstiftung der Diözese Regensburg. Eingebettet in Elemente der szenischen Darstellung wurde der Kirchenraum „geöffnet“ und erlebbar gemacht.

Diese Intention wurde eingangs mit dem Öffnen eines Fensters des Chorraums durch eine als Dominikanerin gewandete Schülerin (Amelie Kreiß, 9c) bei festlicher Orgelmusik symbolisiert. Die „erfahrene“ Klosterfrau sowie eine als junge Novizin auftretende Schülerin (Tamara Maibauer, 9a) zeigten – ausgehend von Dialogen über die beiden Heiligenfiguren an den zwei Seitenaltären – die Bedeutung des hl. Josef als Kirchen- und Schutzpatron der Kirche St. Josef bzw. der angegliederten Schule, die untrennbar miteinander verbunden sind, sowie die Schlüsselrolle des hl. Dominikus als Ordensgründer und Wanderprediger für den Orden der Dominikanerinnen auf.

Im Zusammenhang mit der bewusst gelebten Armut des Gründers des Dominikanerordens und in seiner Nachfolge der bis 2003 in Schwandorf wirkenden Dominikanerinnen sei, so die Schulleiterin, auch das ansprechend Schlichte, die Einfachheit der einstigen Klosterkirche zu verstehen. Die über 100-jährige wechselvolle Historie der 1916 eingeweihten Kirche könne nur in Verbindung mit dem zeitgleich gegründeten Dominikanerinnenkloster und der früheren Klosterschule gesehen werden.

Besucher spürten die Atmosphäre der Kirche

Durch lebendige szenische Darstellungen, ausdrucksstarke und besinnliche Tanzformen sowie den Wechsel der Perspektive auch von der Empore oder dem Altarraum aus wurden für Kirche, Kloster und Schule markante Ereignisse und Entwicklungen für den Besucher erlebbar und nachvollziehbar: u. a. der verheerende Bombenangriff am 17. April 1945, bei dem der Altarraum und der Kirchturm unversehrt blieben, der Neubeginn mit der Restaurierung der Kirche und dem Wiederaufbau der Schule durch die Dominikanerinnen nach dem 2. Weltkrieg, die ständig weiterentwickelt wurde, der Erhalt der Schule als kirchliche Schule der Schulstiftung der Diözese Regensburg sowie die lebendige Schulpastoral, die in der Mädchenrealschule heute praktiziert wird. Erhebende und wirkungsvolle Orgelmusik verlieh der anspruchsvollen und fundierten Darstellung einen feierlichen Rahmen.

In Zusammenarbeit mit der KEB (Katholische Erwachsenenbildung) im Bistum Regensburg, Kirchenmusikerin und Organistin Marlene Scharf, mitwirkenden Schülerinnen und Lehrkräften geriet die innovative Kirchenführung unter der Federführung von Schulleiterin Marlies Hoffmann in der Zusammenschau zu einem „ganz großen Orchester“, wie der 1. Vorsitzende der KEB (Katholische Erwachsenenbildung) des Bistums Regensburg Land e. V., Alexander Dewes, abschließend die sehr lebendige und abwechslungsreiche Präsentation würdigte. Die erbauliche Darbietung der Besonderheiten und Geschichte von St. Josef zog die Besucher spürbar in ihren Bann, ließ sie die Gäste doch die Atmosphäre der Kirche „atmen“.

 Irmgard Bink